Liviu: «Abgesehen vom Lachsfischen mag ich an diesem Abenteuer vor allem das Bachfliegenfischen. Das werden Sie auch sagen können vom Ufer eines der ruhigen, türkis-grünen Beckens, hoch in den Bergen Rumäniens, nachdem Sie diese Wildnis erleben und die Forelle Ihres Lebens gefangen haben».
Nicht weit von Sibiu, der ehemaligen Kulturhauptstadt Europas 2007 und dem „Zentrum“ der Siebenbürger Sachsen, können Sie bereits die frische Bergluft der Mittelkarpaten einatmen. Es ist ein gesegneter Ort mit einer sehr reichen Kultur und Geschichte und einer wunderschönen submontanen Landschaft.
Unsere erste Route führt uns südöstlich von der Stadt über den zweitlängsten Fluss Rumäniens, den Fluss Olt. Wir folgen dann einem seiner Nebenflüsse flussaufwärts, bis wir den ehemaligen Grenzübergang von Siebenbürgen (und des österreichisch-ungarischen Reichs) zur Walachei erreichen. An diesem Ort, direkt am Fuße des höchsten Gebirgsmassivs der «Siebenbürgischen Alpen», des Fagaras Gebirge (2.544 m), wird die Landschaft, trotz der Spätsommer-Dürre, sehr grün und wild. Wir befinden uns in einem mehr oder weniger typischen Gebirgstal aus den Karpaten, dennoch ein Naturjuwel, das geschützt werden soll. Das Tal ist unter denjenigen, die den heißen Sommertagen in Sibiu entkommen wollen, sehr bekannt. Daher genießen wir es, an einem Arbeitstag, am Ende einer schmalen Schotterstraße, an dem abgelegenen, ehemaligen Zollort anzukommen.
Ja… verrückt und lustig, oder? Es war in der Tat ein Haustierhirsch :D
Die kühle, erfrischende Luft bringt uns dazu, den langen, klaren Tag an diesem frühen Herbst auszunutzen. Also beschließen wir, eine Strecke des Flusses zu Fuß zu erkunden und nach einigen schönen Pools Ausschau zu halten, in denen wir am nächsten Morgen gerne fischen würden. Die Straße folgt diesem wilden Gebirgsbach, so dass der Zugang einfach ist. Unsere Augen freuen sich über die vielen erstaunlichen Lichtungen dem Ufer entlang: so viele perfekte Plätze, um hier zu zelten! Zumindest für diejenigen, die gut mit den hier blühenden Braunbären umgehen können, haha! 😉 Also bevorzugen wir das Gästehaus und lassen uns von der guten Stimmung und der Schönheit des Ganzen inspirieren.
Zu diesem Zeitpunkt steigen keine Bachforellen auf und das Wasser ist ziemlich kalt. Daher sind wir immer neugieriger geworden, welche Erkenntnisse Darius und Mircea vom Fly Fishing Club Sibiu am nächsten Tag mit uns teilen werden.
Bei Sonnenuntergang genießen wir bereits unser Abendessen: Das Highlight waren diesmal Hühnerleber in Tomatenweinsauce – und das typische rumänische Dessert, das wir sehr vermisst haben, seit wir im Ausland leben: das köstliche und deftige Käsekrapfen („papanasi prajiti“).
Schon Lust drauf? 😉
Hehe, nun zurück zu unseren Fischen. Wir beide mögen Bergflüsse, auch wenn das Fischen anspruchsvoll sein kann. Hier, an diesem Fluss ist es dasselbe! Werfen kann schwierig werden für diejenigen die mit dem Bachfischen nicht gewöhnt sind. Besonders an den höher-gelegenen Strecken des Flusses, wo das Tal enger wird und die Vegetation von beiden Ufern die Wurftechnik hindern kann. Aber das ist die Schönheit dabei, oder? 😊 Und vielleicht haben Sie es bereits erraten: dieser Fluss eignet sich perfekt für die Verwendung Ihrer 3 klassigen Glass Fliegenrute. Sie wird Ihnen helfen, präzise zu werfen, so dass die Magie stattfindet. Daher treffen wir am nächsten Morgen, nicht sehr früh, da es ziemlich kalt ist, unseren Guides und erkunden einige schöne Orte nicht weit von der Unterkunft. Uns wird gesagt, dass 90% der Fische einheimische Bachforellen sind, die von erwachsenen Wildfischen stammen. Einige von ihnen können über 30-35 cm groß werden, und um einen zu fangen, müssen wir uns den Becken vorsichtig nähern – der Schlüssel dabei ist, die Fische nicht zu erschrecken. Vermeiden Sie auch falsches Werfen. Diese Situationen sind Livius Lieblingssituationen, da sie Ihnen bei jedem Schritt neue Herausforderungen bieten. Bei solch einer positiven Einstellung ist es kein Wunder, dass er die ersten wunderschönen „Sommersprossigen“ schnell auch landet!
Nachdem wir morgens mehr als 10 Bachforellen gefangen haben, fahren wir weiter flussabwärts und entdecken dort einige neue schöne Pools. Je länger wir dort bleiben, desto atemberaubender wirkt das Tal! Anfangs ein typisches Gebirgstal, aber nun ein wildes Paradies! Für diesen Fluss braucht man keine Wathose, manchmal reicht es aus, den Fluss an flachen Stellen normal zu überqueren. Wir fischen fast nur vom Ufer aus und können ein Paar Neoprensocken und gute Stiefel empfehlen. Das Flussbett ist hier hauptsächlich auf Sedimentgesteinen entwickelt und wir sind erstaunt, wie schön das Wasser auf den lockeren, nassen Sandsteinen hier aussieht. Zurück zur harten Realität: Das Gin-klare Wasser und die Mittagssonne stehen uns im Wege, um einige Forellen zu fangen, die in einem mindestens 1,5 m tiefen Becken im Schwarm schwimmen. Wir versuchen unsere Trockenfliegen, dann einige Nymphen und wiederholen und ändern dann die Taktik erneut… Die Kleinen sind einfach höllisch stur!
Also … weil wir nur noch den nächsten Morgen für Fliegenfischen geplant hatten, beschließen wir, uns nicht mehr zu quälen und unsere Jungs wieder zu treffen, um das weitere Programm zu planen. Am nächsten Morgen fahren wir weiter zu einem anderen Fluss, der von FFC Sibiu verwaltet wird. Dort angekommen, erleben wir einen ganz anderen Gebirgsfluss! Mehr Wasservolumen, breitere Ufer… Die einzige Ähnlichkeit sind die scheuen Fische! :P Trockenfliegen scheinen kein Highlight für die hier lebenden Bachforellen zu sein, daher haben wir Schwierigkeiten, welche zu fangen. Das ist kein Problem für die „Connoisseurs“, die nicht weit von uns fischen. So schließen wir uns ihnen an und können ihre Freude teilen und einige schöne, wilde Brownies begrüßen. Ein exzellentes Ende unseres kurzen Fischerei Erlebnis am Fuße der siebenbürgischen Alpen! 😊
Vielen Dank Jungs, für eure Freundschaft und das Guiding und überdies, vielen Dank für das positive Beispiel ihr gibt für ein verantwortungsvolles und nachhaltiges Flussmanagement!